Das tägliche Brot von Anna Pavlova

Das tägliche Brot von Anna Pavlova

mardi 30 janvier 2018

Es ist früh am Morgen im Herzen von Bulgarien. Die Menschen in Plowdiw schlafen noch. Doch Anna Pavlova ist schon bei der Arbeit.

Sie steht am Ofen und holt die heissen Brote heraus. «In meiner Bäckerei hier im Stadtzentrum arbeiten wir traditionell: Alles ist handgemacht», sagt sie. Pavlova ist Anfang fünfzig und seit 1994 Unternehmerin. An ihrem zweiten Standort am Stadtrand produziert die verwitwete Mutter ausschliesslich biologisch. Neun bis zehn Angestellte arbeiten mit ihr.

«Ohne Solidarnost hätte ich das nicht geschafft». Der Oikocredit-Partner ist eine bulgarische Genossenschaft. Sie vergibt Darlehen an die gut 200 Mitglieder. Konventionelle Banken leihen diesen Menschen kein Geld. «Mit meinem ersten Kredit habe ich die Backstube im Stadtzentrum eröffnet», erzählt Pavlova. Nachdem Sie den Kredit zurückgezahlt hatte, erhielt sie später erneut eine Finanzierung, um die moderne zweite Filiale am Stadtrand aufzubauen. Aktuell hat sie ein Darlehen von 10 000 Bulgarischen Lew, 5800 Schweizer Franken, ausstehend.

Die Investment-Genossenschaft Oikocredit ist seit 40 Jahren Pionier sozial-ethischer Investitionen. Mehr als 54'000 Anlegerinnen und Anleger finanzieren Projekte des Fairen Handels, Erneuerbarer Energien, der Förderung von Frauen und der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in über 70 Entwicklungs- und Schwellenländern.


Die frisch duftenden Brote liegen bereit. Plowdiw ist erwacht, die zweitgrösste bulgarische Stadt füllt sich mit Leben. Anna Pavlova bedient ihre Kundinnen und Kunden. Sie hat einen Traum: Sie möchte noch zwei weitere Bäckereien eröffnen. Ausserdem haben deutsche und österreichische Unternehmen Interesse an ihren Bio-Produkten. Vielleicht hat sie bald die Mittel, um über einen Export nachzudenken.

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